13. März 2019 in Offshore Outsourcing, Schweiz

Offshore Outsourcing in der Schweiz

Offshore Outsourcing in der Schweiz

Es gibt Länder welche das sogenannte Outsourcing in das Ausland mit ganzem Herzen angenommen haben. Dazu gehören die USA, die Niederlande, Schweden, Grossbritannien, Australien, Kanada und eben die Schweiz.

Im Beitrag mehr zu Offshore Outsourcing und welche Bedeutung es im Alpenland hat.

Konzerne vorne dabei

In der Schweiz gibt es viele grosse Konzerne. Beispiele sind die UBS, Zurich Insurance Group, ABB, Novartis und viele mehr.

Der Bedarf an IT Dienstleistungen bei diesen Firmen ist im Generellen sehr hoch.

Diese Nachfrage kann zum Teil auf dem lokalen schweizerischen IT Arbeitsmarkt nicht bedient werden. Speziell für grössere ERP Umstellungen oder für das Aufsetzen von Bankensystemen braucht es mitunter Hunderte und manchmal sogar Tausende Entwickler, die zeitgleich an den Aufgaben arbeiten.

Dies kann jedoch auch von lokalen IT Dienstleistern nicht gestemmt werden.

Hier kommen dann international agierende Unternehmen wie IBM, Accenture und Capgemini zum Einsatz.

Seit langem arbeiten jedoch auch immer mehr Firmen aus dem Offshore Outsourcing Bereich mit Unternehmen aus der Schweiz zusammen.

Die bekanntesten davon sind Tata Consultancy Services (TCS), Wipro und Infosys.

Mit Tradition

Besonders TCS hat eine lange Geschichte in der Schweiz.

Bereits im Jahr 2006 hatte der IT Outsourcing Anbieter aus Indien eine Softwarefirma im Alpenland übernommen: TKS-Technosoft.

Zudem bietet TCS eine Bankensoftware an, welche auch von Schweizer Konzernen genutzt wird.

Die Software TCS BaNCS wird beispielsweise von der PostFinance genutzt.

Indische Mitarbeiter in Metropolen

Sehr auffällig sind auch die vielen indischen Mitarbeiter welche in Schweizer Unternehmen oder in Outsourcing Unternehmen arbeiten.

Viele dieser Mitarbeiter sieht man in grösseren Städten wie Basel oder Zürich.

In den Medien

In den Jahren 2010 bis 2014 gab es einige positive und auch eher negative Nachrichten.

Ein kleinerer Skandal war die Auslagerung von IT Dienstleistungen von Credit Suisse an den indischen Anbieter HCL.

In Zeitschriften wie dem Inside Paradeplatz wurde ausführlich über das Vorhaben berichtet.

Der Schweizer Tages Anzeiger titelte gar “Schweizer Programmierer als Auslaufmodell”. Hier werden auch die Nearshore-Zentren in Serbien und Polen erwähnt. Der Tages Anzeiger brachte auch einen weiteren Beitrag heraus mit dem Titel “Indische Programmierer brauchen mehr Zeit”.

Diese turbulenten Zeiten scheinen vorbei zu sein.

Offshore Outsourcing hat sich in den letzten Jahren immer weiter etabliert. Auch kleinere Anbieter aus Indien sind jetzt in diesem Land tätig.

Nur eine Kosten-Frage?

Ein Grund warum Unternehmen aus dem Alpenland auf indische Programmierer setzen ist sicherlich auch, weil die Gehälter relativ hoch sind. Programmierer aus Südasien sind dagegen eher erschwinglich.

Das wird anscheinend auch von grossen Banken so gesehen.

Der Hauptgrund wird jedoch sicherlich auch daran liegen, dass es nicht genug IT Absolventen gibt und man daher die passenden Fachkräfte von extern hereinholen muss.

Unternehmen wie die PostFinance nennen auch die hohe Expertise und die Standardsoftware, welche die indischen IT Dienstleister anbieten.

Wie gut ist die Qualität?

Eine grosse Frage war lange Zeit die Qualität die aus Indien kommt.

Diese war tatsächlich nicht sehr hoch.

Das hat sich in den letzten Jahren jedoch geändert. Auch indische Anbieter haben erkannt, dass diese nur langfristig Erfolg haben können, wenn man eine hochwertige Dienstleistung anbietet.

Man kann jedoch sagen, dass es spezielle Bereiche gibt, in welchen der Subkontinent besonders stark ist.

Hier einige davon:

Backend-Entwicklung

In der Backend-Entwicklung werden die Funktionalitäten der Software programmiert.

Hier findet man fähige Programmierer auf dem Subkontinent.

Die wichtigsten Technologien in diesem Bereich sind: ASP.NET, C#, PHP, Laravel, Node.JS, Java und Python.

Hoch ist insbesondere auch die Zahl der Webentwickler, da diese von überall auf der Welt arbeiten können.

App Entwicklung

Auch in der App Entwicklung, zum Beispiel für Android oder iOS, gibt es einen grossen Pool an Experten.

Zudem findet man App Profis auch für die Bereiche PhoneGap, Xamarin und ähnliche Cross-Plattform-Entwicklungsmöglichkeiten.

In den folgenden Bereichen ist es eher schwer:

User Interface Design/ User Experience Design

Diese werden auch mit UI und UX abgekürzt.

Man findet zwar Webdesigner welche sich mit diesen Konzepten auskennen. Es ist jedoch sinnvoll diese Dinge in Mitteleuropa machen zu lassen.

Wenn die Ansprüche hier jedoch nicht allzu hoch sein sollten, kann man auch auf indische UI/ UX Expertise zurückgreifen.

Embedded Software

Um Embedded Software zu entwickeln, macht es Sinn die Geräte, für welche diese programmiert werden, in der Nähe zu haben. Da die Entwicklung solcher Geräte jedoch oft in Europa oder Asien stattfindet, findet man dementsprechend auch weniger Experten aus diesen Fachbereichen dort.

Wie sieht es bei kleineren IT Dienstleistern aus?

Es gibt in der Schweiz viele kleine IT Dienstleister und Internetagenturen, welche Dienstleistungen zu Webseiten-Design, Onlineshop-Entwicklung, Portal-Programmierung und ähnlichem anbieten.

Wie sieht das Thema Offshore Outsourcing bei diesen Firmen aus?

Auch hier wird zunehmend auf Nearshore und Offshore Unterstützung gesetzt.

Dabei werden entweder Freelancer gesucht, welche dem Team von Zeit zu Zeit zuarbeiten. Oder aber es werden Firmen wie YUHIRO beauftragt, welche Vollzeit Entwickler bereitstellen.

Das mit den Vollzeit Programmierern mag wohl die bessere Alternative sein, da diese Experten voll und ganz für den jeweiligen Kunden arbeiten. Somit entsteht auch eine Art Bindung. Mit der Zeit kann man den Experten dann immer weiter in das Team integrieren. Zum Teil werden die Coder auch für einige Zeit in die Schweiz geholt, um das Team vor Ort kennenzulernen.

Erfolgsmodelle

Das eine Erfolgsmodell wurde bereits erwähnt. Die Bereitstellung von indischen Experten, die aus der Niederlassung aus Indien heraus, für den jeweiligen Kunden arbeiten.

Dabei bieten manche Anbieter auch die Möglichkeit an, bei dem Einstellungsprozess mitzumachen. Dann werden die Interviews vom Kunden durchgeführt. So stellt man sicher, dass man die passenden Mitarbeiter findet.

Ein anderer erfolgreicher Ansatz ist es, ein Agiles Projekt mit einem indischen IT Dienstleister zu machen. Hierbei muss man jedoch beachten, dass die Stundensätze und Budgets meistens etwas höher sind. Gute Offshore Anbieter nehmen zirka zwischen 35 bis 70 US Dollar pro Stunde. Was teuer klingt, liegt immer noch bei zirka 30 bis 40 Prozent von dem Stundensatz welcher im Alpenland veranschlagt wird.

Die Kosteneinsparung liegt daher meistens bei zirka 20 bis 30 Prozent (meistens braucht das Unternehmen auf dem Subkontinent mehr Stunden, um die Aufgabe umzusetzen). Jedoch können diese 20 bis 30 Prozent bei grossen Projekten bereits mehrere Zehntausend wenn nicht sogar Hunderttausende Schweizer Franken ausmachen.

Fazit

Offshore IT Dienstleistungen werden immer öfter in Anspruch genommen. Auch weil der Bedarf an solchen Services immer weiter zunimmt. Besonders auch weil die Digitalisierung immer weiter voranschreitet.

In Indien gibt es sehr viele IT Absolventen, welche zum Teil bereits viele Jahre Berufserfahrung sammeln konnten, unter anderem auch mit Kunden aus Europa.

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Interessante Beiträge:
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Offshore Outsourcing im Dienstleistungssektor. Eine Bachelorarbeit

Bilder: Canva




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